Ausbau Bahnhof Bern, Überwachung
Überblick
Mit dem Projekt Zukunft Bahnhof Bern wird die Kapazität den heutigen Bedürfnissen und der prognostizierten Entwicklung für die RBS und SBB angepasst. Der neue viergleisige RBS Tiefbahnhof wird unterhalb des heutigen SBB-Bahnhofs gebaut. Er besteht aus zwei grossen unterirdischen Hallen mit je zwei Gleisen und einem Mittelperron. Der neue Zufahrtstunnel zweigt aus dem bestehenden RBS-Schanzentunnel ab und verläuft weitgehend unter Strassen- und Bahnareal.
Umfangreiche Überwachungsarbeiten am Bahnhof Bern
Die ARGE Bärn, unter der Federführung der RISTAG Ingenieure AG, ist über den gesamten Bauperimeter für die messtechnische Überwachung der gesamten Infrastrukturanlage verantwortlich. Dazu gehört unter anderem auch das Aufsetzen und Betreiben einer Datenplattform, auf welcher die Deformationen visualisiert und bei allfälligen Grenzwertüberschreitungen alarmiert wird. Die Arbeiten erfolgen teilweise unter Bahnbetrieb und Strassenverkehr, untertags und / oder in Nacht- und Wochenendeinsätzen. Bis heute sind folgende Arbeiten ausgeführt resp. sind in Betrieb:
Beratung Bauherr und Projektverfasser
- Überwachungskonzepte überprüfen
- Beratung der Bauherrschaft
- Optimierung der Überwachungsarbeite
Manuelle Überwachungen
- 3D-Überwachung und Höhenüberwachung inklusive Berechnung der Verkippung angrenzender Gebäude und Bauwerke sowie Baugrubenabschlüsse.
- Konvergenzmessungen unter Baubetrieb im Poststollen während den Ausbrucharbeiten für die Stabilisierung des PostParc Reiterbaus.
- Überwachung der Durchbiegung einer temporären Gleisbrücke.
- Verschiedene Gleis- und Weichenüberwachungen nach dem Regelwerk I-50009 unter Bahnbetrieb.
Automatische Überwachungen
- Permanente Gleisüberwachung mit Neigungssensoren im Bereich Bahnhofeinfahrt Eilgut inkl. FL-Maste und angrenzende Gebäude und Stützmauern.
- Überwachung der Bahnhofshalle SBB (Postlifte, Stützen, Perronwände, Gleisanlagen nach dem Regelwerk I-50009, Perrons, Brückenwiderlager und Schanzenbrücke), 11 Tachymeter à ca. 750 Überwachungspunkte.
- Bahnhofseinfahrt West (2019 bis 2022), 4 Tachymeter à ca. 600 Punkte zur Gleis-, Perronkante-, FL-Maste, Perronstützen, Personenlifte und Stützmauernüberwachung.
- Bestehender Schanzentunnel (2019 – 2021), 4 Tachymeter, 22 Profile mit insgesamt 220 Profil- und Gleispunkte, Messintervall von 10 Minuten, Zugsdurchfahrt alle 2.5 Minuten).
- Während dem Bau des Zufahrtstunnels Überwachung von Gebäuden, Stützmauern, Strassen, FL-Maste entlang der Tunnelachse, 6 Tachymeter, mehr als 200 Überwachungspunkte, Länge 450 m (2020 – 2021).
- Überwachung Baugrubenabschlüsse Wildpark: 3 Tachymeter mit mehr als 300 Überwachungspunkten, 2 Mehrfachextensometern, 24 Ketteninklinometer à 30 m und 90 Ankerkraftmessdosen
- Überwachung Deckelbau Eilgut mit 15 Ketteninklinometern.
- Überwachung Schacht Laupenstrasse: 6 Ketteninklinometer à 30 m Länge und 64 Spriesskraftsensoren
Datenplattform
- Aufsetzen und Unterhalten einer Datenplattform zur Visualisierung der Messwerte.
- Echtzeitalarmierung bei Grenzwertüberschreitungen mit E-Mail und / oder SMS, inklusive Quittiersystem und Möglichkeit zur Kommunikation und Dokumentation der Massnahmen.
- Einbinden von Messsensoren Dritter (z. B. Erschütterungsmessungen, Piezometer, Kraftmessdosen, Ketteninklinometer etc.) inklusive Datenvisualisierung und Alarmierung.
- Einbinden der Daten zur Beweissicherung (Rissprotokolle, Strassenmonitoring).